Autor Archiv
Reisebericht Azoren: Blauhaie und Mobulas
Im Frühjahr 2023 las ich in der Mail eines Tauchanbieters, dass für Juli noch ein last-minute Kabinenplatz für eine Frau auf einem Safariboot auf den Azoren frei wäre. Spontan meldete ich mich an und das war eine der besten Entscheidungen, die ich getroffen habe. Ich kannte die Azoren bisher nur aus dem Wetterbericht, aber das sollte sich bald ändern. Startpunkt der Safari war die Insel Pico, die man über Lissabon mit der portugiesischen TAP Airline erreichen kann. Insgesamt umfassen die Azoren 9 Inseln. Da die Azoren zu Portugal gehören, ist man quasi im westlichsten Tauchgebiet der EU unterwegs. Die Azoren waren zu den Anfängen des kommerziellen Flugbetriebs die Zwischenstation im Atlantik für Flüge zwischen Europa und den USA.
Tauchbasis auf Pico, Azoren
Das Boot auf dem ich eincheckte, war die „Narobla“, eine umgebaute Yacht, auf der maximal 6 Gäste und 3 Crewmitglieder Platz finden. Es gibt an Bord einfaches Essen und der Platz ist sehr begrenzt (vom Komfort nicht zu vergleichen mit Safaris z. b. in Ägypten). Kurzvideo zur Reise:
Das Tauchen auf den Azoren ist definitiv kein Massenbetrieb, dafür ist das Wetter mitten im Atlantik zu unberechenbar, die Strömungen zu stark und hohe Wellen sind keine Seltenheit. Das Wetter ändert sich stündlich und es gibt einen ständigen Wechsel von Sonne und Regen. Entsprechend grün sind die Inseln.
Bereits in der Nähe zu Pico gibt es tolle Tauchspots, doch wir brachen schon nach 2 Tauchgängen zu einem 80 km entfernten Hochseeriff (Princess Alice Banks) auf, ankerten um 6 Uhr morgens und machten uns für den ersten Tauchgang fertig.
Das Riff ist mitten im Atlantik und daher bekannt für starke Strömungen und Mobularochen. Und die kommen nach einiger Zeit ganz nah und immer näher. Wir hatten das Privileg hier 8 völlig ungestörte Tauchgänge mit den Mobulas zu machen und abends mit ihnen zu schnorcheln. Es gibt auch Tagesboote, die für 2 Tauchgänge 5 Stunden hin und 5 Stunden zurück zu diesem Spot fahren, weil er einfach unbeschreiblich ist.
Die Azoren sind außerdem für Blauhaie bekannt, vor allem der Spot „Condor Bank“ nahe der Insel Faial, doch sie sind auch in der Nähe von Pico anzutreffen. Beim Haitauchen bleibt man aus Sicherheitsgründen strikt unter dem Boot, gesichert mit einer Strömungsleine. Für das Haitauchen muss man einen Haufen Papierkram unterschreiben, der den Veranstalter von seiner Haftung entbindet, falls etwas passiert. Um es vereinfacht zu beschreiben: Die Haie werden Stunden vor dem Tauchen von einem Sud aus Fischabfällen angelockt, den der Skipper ins Wasser kippt.
Ein Restrisiko besteht bei diesen Tauchgängen und jeder muss für sich entscheiden, ob man bereit ist, dieses Risiko einzugehen – es ist kein Käfigtauchen wie auf den Bahamas und es gibt strikte Regeln, die unbedingt einzuhalten sind. Die Haie kommen wirklich sehr nahe und streifen zum Teil sogar ihre Parasiten an der Ausrüstung ab. Trotzdem gab es zu keiner Zeit Unruhe, Stress oder Bedrohungssituationen – ein unbeschreibliches Erlebnis, ich würde es wieder machen.
Die Azoren haben früher vom Walfang gelebt – heute werden Whale-Watching Touren angeboten und es gibt sanften Naturtourismus. Einen Wal ohne die Spotter an Land zu finden, ist leider sehr unwahrscheinlich. Es lohnt sich also noch ein paar Tage dranzuhängen, mit dem Schwerpunkt Walbeobachtung. Delfine tauchen allerdings jeden Tag mehrfach neben dem Boot auf – sogar die seltenen gefleckten – aber auch viele schwarze Exemplare.
Auf der Nachbarinsel Faial gibt es ein Walfangmuseum und es werden Kunstwerke aus Walzähnen ausgestellt. Jaques Cousteau war offenbar eine beliebtes Motiv bei diesen „Künstlern“ – Relikte einer (zum Glück) vergangenen Zeit.
Die Nachbarinsel Faial ist nicht nur für das Walfangmuseum, sondern mit der Hafenstadt Horta als Seglerhafen als letzte Station vor dem amerikanischen Kontinent bekannt. Einen Besuch der legendären Seglerkneipe Café Sports sollte man sich nicht entgehen lassen.
Die Azoren sind ein echter Geheimtipp und ich war ganz sicher nicht zum letzten Mal hier. Allerdings muss man starke Strömung und Wellengang im Atlantik einkalkulieren. Die Tauchsaison ist sehr kurz (von Juni bis August). Von den Temperaturen eignet es sich für Nasstauchen (7 Millimeter, Haube, Handschuhe), das Wasser war zwischen 20 und 22 Grad warm. Dennoch kann ich die Azoren nur mit Einschränkung empfehlen. Das Wetter ist sehr unwägbar und es kann sogar sein, dass es eine Woche lang nur regnet und man nicht viel sieht. Es kommt immer darauf an, was die Natur zu zeigen bereit ist – das ist hier weniger planbar als an anderen Tauchspots.
Ilka Willand
Reisebericht Malta: Tolle Wracks und kurze Wege
Wenn es um Wracks oder Tauchen generell geht, ist meist die kleine Schwesterinsel Gozo in aller Munde, aber auch auf Malta gibt es an Wracks einiges zu sehen. Malta bot sich also für einen Trip am Anfang des Sommers (Juni) 2023 geradezu an. Als Tauchbasis hatten wir (Christina Dersch, Laura Lepp und Ilka Willand) die Basis Divevision ausgewählt, da viele der wichtigen Spots von hier in 10 Minuten Fahrzeit erreichbar sind und von Land getaucht werden können. Außerdem war sie unserem Hotel Labranda im Norden Maltas (Ramla Bay) angegliedert.
Die Basis war aus unserer Sicht gut, ein Manko waren die fehlenden Trocknungsmöglichkeiten für die eigene Ausrüstung. Die vorhandenen Ständer waren völlig unzureichend und dieses Problem beschäftigte uns dann kurz vor der Abreise, wo es auf jedes überflüssige Kilo Gepäck ankam.
Praktisch: Vor dem Hotel stand ein Truck „Kind of Kings“ – ein Superkiosk, der fast rund um die Uhr offen hatte und von kalten Getränken, Bier, gutem Essen und Batterien so ziemlich ALLES zu erschwinglichen Preisen hatte, was man brauchen kann.
Zurück zum Tauchen: Vor allem Schiffe, die im Zuge der Wiedervereinigung in der Volksarmee ausgemustert und dann einige Jahre als Patrouillenboote in maltesischen Dienst gestellt wurden, erfüllen heute vor Malta ihren Zweck als Tauchwracks. Besonders schön: Die P29, bewachsen, schöne Laderäume und Geschütz als Fotomotiv. Weitere Wracks die wir betaucht haben, waren die P31 und die Rozi.
Zwischen den Tauchgängen blieb durch die kurzen Wege genug Zeit um am Pool zu liegen, Sonnenuntergänge zu genießen und die Beach Bars in der Ramla Bay rund um das Hotel zu erkunden.
Darüber hinaus gibt es um Malta alles, was das Mittelmeer hergibt: Drachenköpfe, Oktopoden, Knurrhähne und sogar Stachelrochen. Vor allem die Anchor Bay direkt vor der Filmkulisse des Popeye Village erwies sich als TOP-Spot.
Ein weiteres sehenswertes und bekanntes Wrack ist die Umm el Faroud, ein lybischer Tanker, der nach einer Explosion in den 1990er Jahren sank und dann als künstliches Wrack an der Küste platziert wurde. Die Schraube liegt bei etwa 35 Metern, aber auch der Schornstein kann sich sehen lassen.
Weiter Highlights waren die Santa Maria Caves auf der kleinen Insel Comino, die zwischen Malta und Gozo liegt. Einfach betauchbar da relativ flach, lichtdurchflutet, kurze Bootsfahrt. Was braucht man mehr zur Entspannung?
Am letzten Tag schlossen wir den Urlaub mit einem Tauchgang im Blue Hole und Inland Sea auf der Schwesterinsel Gozo ab, die dank der Fähre schnell zu erreichen ist. Malta ist auf jeden Fall ein attraktives Tauchziel in der EU als Alternative zu Gozo und es ist von Preis-Leistungs-Verhältnis (auch die Flüge) absolut empfehlenswert.
Ilka Willand
TC Pulpo beim 50. Silvesterschwimmen der Mainzer Feuerwehr
Endlich fand wieder ein traditionelles Silvesterschwimmen in Mainz mit reger Pulpo-Beteiligung statt. Das letzte hatte 2019 vor der Pandemie stattgefunden, entsprechend groß war diesmal die Vorfreude. Wir starteten mit tropischen Temperaturen im zweistelligen Bereich und Sonnenschein, da wollte der Glühwein in den mitgebrachten Thermoskannen erst mal gar nicht richtig schmecken. Während des Schwimmens im 10 Grad kalten Rhein stellte sich dann aber doch der Durst ein.
Wir waren (wie in den Vorjahren) zahlenmäßig und von der Lautstärke her der größte, beste und sowieso sympathischste Tauchverein im Teilnehmerfeld (Vorsatz für 2023: keine falsche Bescheidenheit). Es war wieder ein Riesenspass und im nächsten Jahr sind wir ganz sicher wieder dabei – Save the Date!
Berichterstattung zum Event und den TC Pulpo gab es auch im TV:
Der TC Pulpo im Hochsauerland
Tauchen im Schieferbergwerk Nuttlar
Organisiert von Silvana stand am Freitag, den 10. September Cavern Schnuppertauchen und Guidance für technische Taucher und Rebreather im Schieferbergwerk Nuttlar (stillgelegt 1985) auf dem Programm. Silvana, Sascha, Karsten und einige weitere befreundete Taucher genossen die Tauchgänge nach einem ausführlichen Briefing im glasklaren Wasser. Am Abend bzw. am Samstag stießen weitere Pulpos Sarah, Christian, Ilka, Kai, Vladimir und Sandra hinzu, um am nächsten Tag in Messinghausen zu tauchen. Treffpunkt war das Landhotel Menke im schönen Hochsauerland.
Messinghausen – der See im Berg
Am Samstag ging es zum „See im Berg“ in Messinghausen, einem der besten Tauchspots zum Trockentauchen in Deutschland. Der See liegt von Wiesbaden etwa 2,5 Stunden Fahrzeit entfernt. Toll gelegen, Sichtweiten wie im Meer, anspruchsvolle Tiefen, Störe und andere Sehenswürdigkeiten machen das Tauchen hier spannend.
Da der Weg zum See sehr steil ist, wird der Flaschentransport von den Tauchenden selbstständig über einen Jeep organisiert, der (auf eigene Gefahr) selbst hoch und runter gefahren wird. Allein das Fahren macht schon richtig Spass! Allerdings ist Ladungssicherung oberstes Gebot, wenn die Ausrüstung heil ankommen soll (einige Pulpos können hier aus Erfahrung sprechen).
Da die Parkplätze und Kapazitäten am See begrenzt sind und er nur am Wochenende geöffnet ist, ist eine rechtzeitige Anmeldung an der Tauchbasis unbedingt erforderlich. Das Wasser ist kalt und glasklar. Es gibt Plattformen in verschiedenen Tiefen und Wracks: Bus, Boot, Trabbi, Container etc. in unterschiedlichen Tiefen. Aufgrund der Kälte und der Tiefe ist der Tauchplatz nur für fortgeschrittene Taucherinnen und Taucher geeignet.
Der See war in der Vergangenheit auch Schauplatz für Tauchunfälle. Aufgrund der guten Sicht erscheinen die Tauchtiefen trügerisch einfach zu erreichen und werden schnell unterschätzt. Dazu kommt nach dem Tauchgang ein anstrengender und steiler Weg nach oben, wenn man nach dem Tauchen voll mit Stickstoff aufgesättigt ist. Lange Oberflächenpausen, viel Trinken und eine gute Tauchplanung sind Pflicht, um hier sicher zu tauchen.
Nach diesem Wochenende bei bestem Wetter waren sich alle einig, dass Messinghausen zukünftig mindestens einmal im Jahr ein fester Programmpunkt für den TC Pulpo Wiesbaden ist!
Tauchen in Deutschland: Leipziger Seen
Mitteldeutschland hat taucherisch einiges zu bieten. In und um Leipzig findet man zahlreiche Seen, darunter sehr bekannte Tauchspots wie den Kulkwitzer See – aber auch Geheimtipps, wie den Schladitzer See. Ideal, um neue Trockentauchanzüge auszuprobieren und tiefe Tauchgänge für DTSA *** bzw. GDL – German Dive Leader (wie das Brevet heute heißt) zu absolvieren. In einer kleinen Gruppe von Pulpos (Sarah Thomas, Christian Schade, Kai Grüber und Ilka Willand) haben wir nach dem obligatorischen Kurztrip nach Nordhausen Anfang August 2021 noch eine Woche Leipzig drangehängt – und es hat sich gelohnt!
Kulkwitzer See
Einer der bekanntesten und vielseitigsten Spots ist der Kulkwitzer See mit seinen 3 verschiedenen Einstiegen. Jeder Spot hat unter Wasser einen eigenen Charakter. Sehenswürdigkeiten wie die Piper bei ca. 25 Metern und die Barkasse bei 23 Metern sind nicht ganz einfach zu erreichen – sie sind nicht mit Bojen markiert. Umso besser, wenn man Navigationsspezialistinnen im Team hat, die sogar eine Stecknadel in 2 Kilometer Entfernung finden 😉 …
Cospudener See
Für anspruchsvolle Kaltwassertauchgänge bietet sich der Cospudener See südlich von Leipzig an. Das Highlight ist ein beeindruckender Unterwasserwald, der bei ca. 25 Metern Tiefe beginnt und nur mit dem Boot erreicht werden kann. Anlaufstelle ist hier die Tauchbasis von Lutz Kamski. Der Cospudener See ist unter der Sprungschicht extrem kalt – es macht daher keinen Sinn, solche Tauchgänge mit einem Nassanzug zu versuchen.
Gremminer See – FERROPOLIS
Malerischer Einstieg, aber unter Wasser war der Gremminer See kein Highlight. Dafür war das Freilichtmuseum FERROPOLIS mit den alten Maschinen zum Kohleabbau auf einer nahe gelegenen Halbinsel gigantisch.
Schladitzer See
Ein echter Geheimtipp ist der Schladitzer See. Er ist nur am Wochenende für Taucher geöffnet und die Zahl der Tauchenden ist strikt begrenzt, der Eintritt ist mit 20 Euro relativ hoch, aber Luft NON-Limit ist inklusive. Man bekommt dafür ein Wohlfühl-Paket: Sitzecken und Hängematten laden zum Chillen ein, es gibt genug Rödeltische für alle. Man wird sehr persönlich begrüßt und eingewiesen. Das Highlight ist der Bootstauchgang zum Suzuki-Wrack. Auf dem Rückweg kann man durch das Blue Hole vom Schladitzer See tauchen – mit zahlreichen kleinen Fischen und Hechten – ein toller Tauchgang zum Abschluss des Trips.
Fazit der Leipzig-Tour
Abwechslungsreich, gute Sicht, viele verschiedene Fische, kurze Wege zu den Seen und lecker Fassbrause in allen Farben der Trocki-Ampel. Manko: Fülllogistik für Tanks ist nicht überall gewährleistet. Die Restaurants schließen im Osten auch im Sommer sehr früh bzw. sind in Corona-Zeiten überfüllt – hier ist frühzeitige Planung erforderlich! Alles in allem ein toller Ausflug mit deutlich über 20 Tauchgängen und jeder Menge neuer Erfahrungen.
Ausbildungsfahrt nach Nordhausen, Juli 2020
Trotz widriger Umstände fand auch dieses Jahr vom 22. bis 26. Juli eine Ausbildungsfahrt nach Nordhausen statt.
Nach dem durchschlagenden Erfolg des „Joint Ventures“ TC Pulpo/TC Manta im vergangenen Jahr, war für dieses Jahr wiederum eine gemeinsame Ausbildungsfahrt mit dem Schwerpunkt Deutsches Tauchsportabzeichen („DTSA“) Gold bzw. DTSA*** geplant. Leider machte uns die Corona-Pandemie einen Strich durch die Rechnung: Monatelang konnten weder Ausbildungsaktivitäten noch Schwimmbadtraining stattfinden und auch das traditionelle Antauchen des TC Pulpo und damit der geplante Aufbaukurs Nachttauchen mussten ausfallen.
Der TC Manta entschied sich letztlich, sämtliche Ausbildungsaktivitäten für 2020 abzusagen, der TC Pulpo hoffte weiter. Und tatsächlich gab es am 31. Mai grünes Licht vom Verband Deutscher Sporttaucher (VDST): Ausbildung ist wieder möglich und die Fahrt kann in kleinerer Gruppengröße stattfinden.
So machten sich am 22. Juli Kai Grüber, Laura Lepp, Vladimir Nikankin, Christian Schade und Sarah Thomas zusammen mit TL 2 Ilka Willand und TL 2 Sascha Brand (alle TC Pulpo) auf den Weg Richtung Osten.
Am Sundhäuser See angekommen wurde direkt losgetaucht. Aufgrund der geringen Tauchpraxis der vorangegangenen Monate stiegen wir vermeintlich sanft mit „Fun-Tauchgängen“ am Einstieg 1 ein, um sogleich zu lernen, dass unsere TLs selbstverständlich keinerlei Abstriche machten und nicht nur bei Prüfungstauchgängen „Goldstandard“ erwarten.
Nach zwei dennoch entspannten Tauchgängen zur „Unterwasserstadt“ Nordhusia und zum Skulpturenpark „Kunst im See“ ging es direkt zum verdienten Abendessen ins Lokal Akropolis und anschließend in die – den meisten vom Vorjahr bereits bekannte – Pension „Zur Helme“.
Am Donnerstag wurde zur Abwechslung der Einstieg 3 be- und das Wrack der Charlotte III mit wechselndem Erfolg angetaucht.
Im Laufe des Vormittages stießen dann mit Erwin Beitz und Ingo Evert doch noch zwei tapfere Mantas aus Mainz und mit Lucienne Schmitdt (TC Pulpo) eine Anwärterin zum DTSA Silber bzw. DTSA** zur Gruppe.
Abends wurde – wie schon 2019 – im Hof der Pension gegrillt. Zwar fehlten uns die Tauchfreunde aus Mainz, jedoch konnten wir beweisen, dass Wiesbadener auch „gesellig“ können.
Freitagmorgen machten wir einen Abstecher zum benachbarten Möwensee, wobei die Navigation über Wasser nicht ganz so gut funktionierte wie unter Wasser und in Folge dessen die „Gruppenführer“ im ersten Auto eine nicht unerhebliche Menge „Sediment“ von dem Feldweg, auf dem wir gelandet waren, aufwirbelten.
Am See selber schieden sich die Geister: die einen fanden ihn faszinieren, die anderen konnten der eher kargen UW-Landschaft und dem Pollenfilm am Einstieg wenig abgewinnen.
Abends wurde es dann für alle ernst: mit dem AK Nachttauchen wurde (nach der im April abgelegten Theorieprüfung), eine weitere Voraussetzung für das DTSA Gold/*** geschaffen.
Nach einem ebenso entspannten wie faszinierendem Nachttauchgang, verarbeiteten wir die Eindrücke im Garten der Pension bei einem oder mehreren kühlen Bieren.
Während Lucienne schon seit Donnerstag unter Erwins Fittiche Prüfungstauchgang um Prüfungstauchgang absolviert hatte, ging es Samstag dann auch für die Anwärter auf DTSA Gold/*** los. Alle konnten zeigen, dass sie das Ventilmanagement sauber beherrschen, keine Boje ging dauerhaft verloren und Ilka, Kai und Sarah begegnetem sogar noch einem riesigen Aal, der sie ein Stück begleitete, während Christian sich von Lucienne retten ließ.
Auch die einzig brenzlige Situation der Fahrt, Drehschwindel unter Wasser, wurde von den Anwesenden souverän gelöst. Abends konnte Erwin im lauschigen Nordhäuser Biergarten Felix verkünden, dass Lucienne die Prüfung zum DTSA Silber/DTSA** bestanden hat – an dieser Stelle nochmals herzlichen Glückwunsch!
Fazit: Trotz der Corona-bedingten Einschränkungen war es eine tolle Fahrt. Alle Pulpos haben erfolgreich den AK Nachttauchen abgeschlossen und mit Lucienne gibt es eine neue „Silbertaucherin“ im Verein.
Daneben hatten wir einfach viele tolle Tauchgänge und gemütliche Abende.
2021 findet die Fahrt hoffentlich wieder in einer größeren Gruppe gemeinsam mit den Mantas statt!
Autorin: Sarah Thomas; Bilder: Kai Grüber und Ilka Willand
TC Pulpo on Tour: Hemmoor, Juli 2020
Ein paar Pulpos waren vom 9.-16. Juli 2020 in Hemmoor. Getaucht wurde mit Rebreathern und Doppelflaschen – vom einfachen flachen Tauchgang bis zum langen, tiefen Trimixtauchgang. Dabei sind folgende Videos entstanden:
Wir waren zusammen mit Rebreather und Tauchservice Wiesbaden und den Tec Diver Hannover unterwegs. Der Pulpo-Bungalow war außerdem der Treffpunkt für Freunde aus Frankfurt und Kiel.
Gewohnt haben wir in einem der schönen Schwedenhäuser direkt vor Ort – in Laufweite zum See. Fazit: Hemmoor mit seinen tollen Sichtweiten ist immer eine Reise wert.
Beitrag: Silvana Nies; Bilder und Videos: Silvana Nies und Ilka Willand
Silvesterschwimmen 2019 in Mainz
Auch in diesem Jahr war der TC Pulpo beim traditionellen „Abschwimmen“ der Mainzer Feuerwehr an Silvester vertreten. Mit 20 Teilnehmerinnen und Teilnehmern (und Schwimmmtieren) aus den Bereichen Unterwasserrugby und Gerätetauchen waren wir wieder eine der größten Gruppen im Feld der Vereine.
Diesmal waren sogar die Nasstaucherinnen und Nasstaucher in Neopren gegenüber den „Trockis“ deutlich in der Überzahl – ein echter Pulpo ist eben auch bei Minus zwei Grad Außentemperatur nicht zimperlich. Zum Aufwärmen wurde vor der Fahrt zum Ufer warmer Tee oder Glühwein aus der Thermoskanne gereicht. Mit im Gepäck waren auch die neuen Pulpo Banner mit dem neuen Logo.
Den schwimmenden Transport der Banner haben unsere Pulpo-Hobbyingenieure mit einer eigenen Konstruktion möglich gemacht – sogar beidseitig mit Rugby- und Standard-Vereinslogo. Der Transport war im Wasser durch den Gegenwind zwar anstrengend, aber es hat sich gelohnt, wir waren damit von weitem sicht- und hörbar!
Nach dem Sprung von dem Mainzer Feuerwehrboot, das alle Schwimmer in die Flussmitte fahrt, ging es unter den Augen des Mainzer Oberbürgermeisters mit lautem Platsch und Gejohle ins Wasser. Danach wurde eifrig gegen den Strom gepaddelt, denn sonst ist das Vergnügen dank der starken Strömung zu schnell vorbei und außerdem wird man dabei schön warm.
Am Ufer jubelte uns eine beeindruckende Kulisse aus Schaulustigen zu – ein tolles Gefühl. Die Distanz vom Mainzer Fischtor bis zum Ausstiegspunkt ist ungefähr in einer halben Stunde zurückgelegt. Die Zeit verflog viel zu schnell bei dem Spass, den wir hatten. Von der Temperatur her war es auch für die Nassschwimmer gut auszuhalten.
Nach dem Ausstieg zog es die meisten unter die heisse Dusche, die die Feuerwehr dort unter freiem Himmel aufgebaut hatte. Anschließend ging es direkt zurück zur Feuerwache. Die sehr gut besuchte Abschlussveranstaltung fand im Anschluss in der Rheingoldhalle unter der Schirmherrschaft des Mainzer Bürgermeisters statt. Hier gab es für alle Schwimmer noch ein leckeres Chili, freie Getränke und die Teilnahmeurkunden.
In 2020 feiert das Mainzer „Abschwimmen“ 50-jähriges Jubiläum. Wenn das keine Motivation ist, als TC Pulpo mit einer noch größeren Gruppe im neuen Jahrzehnt an den Start zu gehen…
Autorin: Ilka Willand
Start ins Ausbildungsjahr 2020
Von Januar bis März 2020 bietet das Ausbildungsteam verschiedene Einheiten zur Vorbereitung der CMAS*** Theorieprüfung an. Abgedeckt werden die Themen Physik, Medizin, Praxis und Tauchgangs-Berechnung. Die Termine finden im Clubraum in Wiesbaden-Dotzheim in der Regel Montag oder Dienstag, zwischen 19 und 21 Uhr statt.
Vereinsmitglieder, die ihre Theoriekenntnisse auffrischen wollen, sind herzlich willkommen. Bitte kurze Info an die Ausbildungsleitung, wenn ihr kommen möchtet.
Der Schwerpunkt wird im kommenden Jahr auf dem Tauchsportabzeichen Gold liegen, dazu gab es bei der Abfrage zum Ausbildungsbedarf im Herbst 2019 mit Abstand die meisten Interessenbekundungen.
Termine
- Montag, 20. Januar – Einführung, Prüfung der Voraussetzungen
- Dienstag, 28. Januar: Tauchphysik
- Dienstag, 4. Februar: Tauchmedizin 1
- Dienstag, 11. Februar: Tauchmedizin 2
- Montag, 17. Februar: Tauchpraxis für Theorieprüfung
- Samstag, 7. März: Tauchgangsberechnung, ab 11 Uhr
Stand: 22.02.2020.
Ausbildungsfahrt 2019: Pulpo trifft Manta
Vom 25. bis 28. Juli 2019 fand unsere Ausbildungsfahrt statt. Ziel war der Sundhäusersee in Nordhausen (Thüringen). Schwerpunkt der diesjährigen Fahrt waren die Prüfungstauchgänge für das Deutsche Tauchsportabzeichen (DTSA) Silber bzw. DTSA**. Nordhausen war schon mehrfach Ziel von Pulpo-Ausbildungsfahrten gewesen. In diesem Jahr gab es allerdings eine Neuerung: Die Vorbereitungstauchgänge für DTSA** (Freiwasser-Apnoe und Gruppenführung) und die Ausbildungsfahrt selbst wurden gemeinsam mit dem TC Manta Mainz durchgeführt.
Der TC Pulpo war mit insgesamt vier Silberanwärterinnen und -anwärtern (Laura Lepp, Christina Schade, Sarah Thomas, Michael Dobritzsch), mit Vladimir Nikankin (als Helfer und Hospitant für den Übungsleiter/Trainer C) und Ilka Willand (TL 2) vertreten.
Der TC Manta war mit einer größeren Gruppe an Schülern und TL 2 (Heiko Ambach, Raimund Mattern und Erwin Breitz) sowie zwei Helferinnen (Kerstin Ambach und Barbara Deakin) nach Nordhausen gekommen.
Vereinsübergreifend tauchen=großer Lerneffekt
Vorbereitung ist Alles: Bereits im Vorfeld der Fahrt waren die Gruppeneinteilung und der Ablauf im Kreise der TL und Helferinnen und Helfer gemeinsam geplant worden. Es wurden jeweils vier gemischte Gruppen gebildet und die Ausbilder flexibel getauscht. Die Schülerinnen und Schüler mußten sich auf neue Tauchpartner und Ausbilder einstellen. Das Ergebnis konnte sich sehen lassen: Innerhalb von vier Tagen entwickelten die Teilnehmer ihre Fähigkeiten enorm weiter und sind zu einer vereinsübergreifenden Gruppe zusammengewachsen.
Früher Vogel fängt den Wurm
Schon nach dem zweiten Tag war ein Entwicklungssprung festzustellen: Bubble-Check, Bojeschießen und der Sicherheitsstopp gingen in Fleisch und Blut über. Briefings und Ausrüstungschecks gingen immer leichter von der Hand, wurden immer präziser und schneller. Das mußten sie auch, denn bei einer Umgebungstemperatur von 40 Grad war es im Neopren an der Wasseroberfläche – ja sogar im Wasser – kaum auszuhalten. Das war tauchen unter extremen Bedingungen.
Daher wurden nach dem ersten Tag außergewöhnliche Maßnahmen ergriffen. Zur Freude unseres Wirts in der Pension „Zur Helme“ und allen Teilnehmerinnen und -teilnehmern wurde das Frühstück auf halb sieben Uhr (!) morgens gelegt (…danke Heiko!). Mantas und Pulpos arbeiteten anschließend Hand in Hand: Vor acht Uhr morgens am See konnte jeden Tag der beste Platz mit den überdachten und schattigen Rödeltischen in Beschlag genommen werden.
Unterwasserstadt Nordhusia, Wracks und Karpfen
Der Tauchplatz an der Basis „Actionsport“ in Nordhausen lässt für die Ausbildung keinen Wunsch offen. Mehrere Einstiege, die Unterwasserstadt Nordhusia, versenkte Wracks in verschiedenen Tiefen und ein guter Service beim Füllen und Kaffeaufbrühen sind Gold wert. Die anspruchsvollsten Übungen für DTSA** (Aufstieg unter Wechselatmung, Aufstieg ohne Flossenbenutzung) wurden von den Schülern gut gemeistert, so dass noch Zeit blieb, die Unterwasserstadt Nordhusia, die Wracks und den neuen Skulturenpark zu erkunden. Beim Navigieren zu den Wracks Charlotte 1-4 konnten die Anwärter ihre Fähigkeiten bei der Kompassnavigation unter Beweis stellen.
Nordhusia im Sandsturm
Erwin, der erste Vorsitzende der Mantas hatte beim ersten Tauchgang in der Kirche am Altar um göttlichen Beistand für die kommenden Tage gebeten und er sollte erhört werden! Was er allerdings nicht geahnt hatte: Das war seine letzte Chance, Nordhusia zu sehen. Die Stadt wurde in den kommenden Tagen als beliebtes Ziel für unsere Übungen und Tauchgänge förmlich belagert. Es blieb nicht aus, dass ein wenig Sediment aufgewirbelt wurde, dass sich wie ein brauner Schleier über die Stadt legte – eine echte Mainz-Wiesbadener Koproduktion!
Ein Abstecher zur „Karpfenbucht“ in der Nähe des Ausstiegs war gegen Ende eines jeden Tauchgangs Pflicht. Hier konnten zu jeder Tageszeit eine Karpfenschule, viele Barsche und Krebse beobachtet werden. Beendet wurde fast jeder Tauchgang mit dem Bojesetzen. Dabei haben sich die Taucherinnen und Tauchern in den Gruppen (auch dank der guten Vorbereitung) im Vorfeld der Fahrt effektiv unterstützt!
Feiern – bis der Arzt kommt
Was wäre ohne Tauchfahrt ohne ein attraktives Abendprogramm!? Die Pulpos ließen sich nur zu gern von der herzlichen Mainzer Geselligkeit anstecken! Das eine oder andere Schöppchen und Bier wurde am ersten Abend auf der Sonnenterrasse bei „Felix“ geleert.
Ein Glücksgriff war die Pension „Zur Helme“: Am zweiten Abend wurde ausgelassen im Hof gegrillt, am Abschlussabend zauberte der Wirt sogar Pizza aus dem Steinofen.
Die Schüler wiegten sich am Abend in Sicherheit, bis sie nacheinander zu einem Notfall in ein dunkles Appartement gerufen wurden. Ob zu viel Bier getrunken oder nicht: Hier war spontan die Demonstration der Einhelfer-Methode gefragt. Wie lange? Bis der Arzt kommt!
Das schreit nach Wiederholung
Fazit: Alle Pulpos waren erfolgreich und konnten die gesteckten Ziele erreichen – eine tolle Leistung! Es fehlten nur noch einzelne Schwimmbadübungen oder der AK-HLW zur Vervollständigung der Brevets. Christian und Michael haben den Aufbaukurs Gruppenführung erfolgreich absolviert und konnten auch noch Prüfungstauchgänge mitnehmen. Vladimir hat seine Freiwasserhospitation abgeschlossen – bald haben wir einen neuen Übungsleiter!
Es war ohne Übertreibung eine wirklich GROSSARTIGE Ausbildungsfahrt, die von der Tatsache, dass sich beide Vereine zusammengetan haben, enorm profitiert hat. Alle sind trotz brutaler Hitze gesund und munter nach Hause zurückgekehrt. Wir haben neue Tauchbuddies gewonnen und alle viel voneinander gelernt. Erwin (der Vorsitzende des TC Manta) brachte es zum Abschluss auf den Punkt: Das schreit nach Wiederholung.
Organisation: Heiko Ambach (TC Manta) und Ilka Willand (TC Pulpo)
Text: Ilka Willand; Bilder: Ilka Willand und TC Manta